Der lateinische Konjunktiv in der Liturgie

Wer als Lateinlehrer den Konjunktiv einführen möchte, wird im liturgischen Schatz der Kirche auf der Suche nach passenden Originaltexten schnell fündig. Viele Gebete quellen von Konsekutiv- und Finalsätzen (ut + Konjunktiv) nur so über. Es genügt nur schon, einen Blick in den unveränderlichen Teil des römischen Messbuchs (vetus ordo von 1962) zu werfen.

Wir bieten im Folgenden zwei Arbeitsblätter an, mit welchen sich die Schüler mit dem Gebrauch und den Formen des Konjunktivs vertraut machen können (inklusive der unregelmässigen Verbformen von esse und fieri).

Auf dem ersten Blatt (pars prima) geht es darum, …
1) die Konjuktive zu unterstreichen;
2) die Namen der Gebete herauszufinden;
3) die richtige Reihenfolge der Gebete anzugeben, so wie sie in der heiligen Messe rezitiert werden.

Das zweite Blatt (pars altera) dient dem Übersetzen der Sätze in die Muttersprache der Schüler.
Nota bene: Die Gebete sind teilweise verkürzt und die Position der Wörter ist vereinfacht. Somit wird sichergestellt, dass die Schüler die Übersetzungen der Texte nicht einfach aus dem zweisprachigen Schott abschreiben können, sondern den richtigen Sinn verstehen müssen. So wie bei der Ørberg-Methode üblich, sind die weniger bekannten Vokabeln am Seitenrand lateinisch paraphrasiert oder mit Bildern illustriert.

Die Arbeitsblätter ermöglichen auch religiös wenig sozialisierten Kindern mit wichtigen lateinischen Texten in Berührung zu kommen, die bis vor wenigen Generationen einem Grossteil der europäischen Bevölkerung vertraut waren und nicht nur das religiöse, sondern auch das kulturelle und künstlerische Erbe Europas zutiefst geprägt haben.